„Unsere Vision ist es, dass wir in Zukunft mit unserem Brandschutzsystem Leben retten, die Umwelt schützen und viele Erinnerungen erhalten“, betonen die jungen Erfinder und Gründenden des Startups Fisego Fabian Goedert und Sophia Reiter. Für ihr innovatives Brandbekämpfungssystem, das den Brand nicht nur erkennt, sondern auch selbsttätig und ohne menschliches Eingreifen löscht, haben die beiden Studierenden der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) nun den Hessischen Gründerpreis in der Kategorie „Gründung aus der Hochschule“ gewonnen. Der Gründerpreis für Fisego wurde am Finaltag in Frankfurt von Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir überreicht.
Neben der Angst vor einem Einbruch in die eigenen vier Wände steht die Angst vor einem Feuer für viele Menschen ganz oben auf der Liste der wahrgenommenen Bedrohungen für das unmittelbare Lebensumfeld. Und dies nicht ganz unbegründet: Mehr als 200.000 Mal brennt es jährlich im Durchschnitt allein in Deutschland und für nahezu 60% der Brände ist Elektrizität direkt oder indirekt die Ursache. Dabei sterben 600 Menschen und 7.000 Tiere in den Flammen und 70.000 Personen werden verletzt oder sterben häufig an Spätfolgen. Deutsche Versicherungen verzeichnen pro Jahr einen verhinderbaren Schaden von 2,5 Milliarden Euro, von den ökologischen Auswirkungen etwa durch hochgiftige Stoffe wie Brandgase, verschmutztes Löschwasser oder Sondermüll ganz zu schweigen.
Vor diesem Hintergrund haben Fabian Goedert und Sophia Reiter das Branderkennungs- und Brandbekämpfungssystem BEBBS entwickelt, welches letztlich alle positiven Eigenschaften der bekannten Brandschutzvorrichtungen in einem System vereint. Bei der Erfindung handelt es sich um ein Branderkennungs- bzw. Brandlöschsystem, das in Mehrfachsteckdosen, Hausinstallationssteckdosen, Elektrokleingeräten und Elektrogroßgeräten verbaut werden kann. Ein Vorteil besteht dementsprechend darin, dass mit einem System mehrere Anwendungsbereiche abgedeckt werden können. Der Überspannungsschutz, das Löschsystem und das qualitativ hochwertige Material bieten optimalen Schutz gegen eine Brandentstehung oder Ausbreitung. Das System als solches benötigt keine Batterie, um seine Funktion auszuführen. Es wird über den bestehenden Stromkreis des Elektrogerätes oder der Steckdose gespeist. Eine zusätzliche Quelle ist nicht notwendig.
Das erfindungsgemäße System BEBBS warnt umgehend, wenn die Mehrfachsteckdose sich ungewöhnlich stark oder schnell erhitzt, die eingesteckten Verbraucher die zulässige Last überschreiten oder es eine Überspannung gibt. Das System warnt über ein lautes Warnsignal, das eingebaute Display und LEDs. Wenn die Warnung unbemerkt bleibt, schaltet BEBBS die Mehrfachsteckdose automatisch ab. Wenn die Warnung bemerkt wird, gibt BEBBS Handlungsanweisungen über das Display, ein mobiles Endsystem oder ein Smart Home Interface. Darüber hinaus greift BEBBS ein, wenn trotz Abschaltung weiterhin eine Brandgefahr besteht – bei ausbleibendem Eingreifen wird der Brand gelöscht, bevor ein Feuerwehreinsatz nötig wird.
Die Entwicklung konzentriert sich derzeit auf Mehrfachsteckdosen, das Brandschutzsystem soll aber mittelfristig auch direkt in Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen zum Einsatz kommen. Grundsätzlich kann BEBBS von der Mehrfachsteckdose über den Fahrzeugbau bis hin zu großen Industrieanlagen in fast jedes elektrische Klein- und Großgerät eingebaut werden.
Mehr Informationen zu Fisego und BEBBS finden Sie unter: https://www.fisego-brandschutztechnik.com/
Die Schutzrechte werden von der TransMIT im Namen der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) eingereicht und weitergeführt.
Bei Fragen zu Erfindungen, Schutzrechten und Vermarktung von Innovationen steht Ihnen das Team der TransMIT gerne zur Verfügung:
Dr. Peter Stumpf
Telefon: +49 (641) 94364-0
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