Das vom TransMIT-Projektbereich für mobile Anwendungen entwickelte Audience Response System ARSnova (https://arsnova.eu) ist auf der diesjähri-gen Medienmesse fraMediale in Frankfurt mit dem Medien- und Bildungspreis 2015 ausge-zeichnet worden. Mit der Preisvergabe würdigt die Jury das Projekt „Inverted Classroom mit ARSnova“ in der Kategorie „Zukunftsprojekte mit digitalen Medien von Hochschuldozentin-nen und -dozenten“. ARSnova ist ein frei zugänglicher und kostenloser Feedback- und Ab-stimmungs-Service für Bildungseinrichtungen.
Insgesamt erhielten in vier Kategorien herausragende Praxisbeispiele von Lehrerinnen und Lehrern aller Schulformen, von Hochschuldozentinnen und -dozenten, von Schülerinnen und Schülern sowie von Studierenden zum Thema „Digitales Lernen: Reality, Science & Fiction“ eine Auszeichnung. Im Wettbewerb standen dabei Projekte mit digitalen Medien in Lehr- und Lernkontexten oder Ideen zur Frage, wie Lernen und Lehren in einer digitalen Zukunft aussehen könnte. In jeder der ausgelobten Kategorien wurde ein Preis in Höhe von je 1.000 Euro für die Initiierung der Ideen oder die Fortsetzung erprobter Projekte vergeben.
Das ARSnova-Team der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) konnte mit seinem Projekt „Inverted Classroom mit ARSnova“ die Jury der fraMediale überzeugen, da die Software – so die Begründung der Preisrichter – den Lehrenden „ein leicht handhabbares digitales didaktisches Werkzeug zur lernförderlichen Aktivierung von und Rückkopplung mit den Studierenden“ verschaffe. Dies sei von großer Bedeutung, da „im Zuge steigender Studierendenzahlen und größer und unpersönlicher werdender Lehrveranstaltungen die Rückmeldung an die Dozentin/den Dozenten erschwert wird. Diese Rückmeldungen sind aber wichtig für die Dozent(inn)en, da diese so einschätzen können, ob und wie der Lerngegenstand aufgenommen wurde.“
Das Audience Response System ARSnova ist sowohl ein didaktisches Werkzeug als auch ein Werkzeug zum Lernen. Im Gegensatz zu anderen Abstimmungssystemen bietet ARSnova einen Rückkanal zur Lehrperson. Studierende können während der Vorlesung anonym Zwischenfragen stellen, die nur die Lehrperson sieht, und zeitnah signalisieren, ob sie der Vorlesung folgen können. Die Session-ID erlaubt den zeitlich unbeschränkten Zugang zu allen Fragen einer Lehrveranstaltung. Somit kann ARSnova auch kursbegleitend genutzt werden: Die in der Session gespeicherten Vorbereitungs- und Hörsaalfragen sowie die eigenen Zwischenfragen an die Lehrperson dienen den Studierenden zur Vor- und Nachbereitung der Vorlesungen und als Repetitorium für die Abschlussprüfung.
Lehrende und Studierende können ARSnova gleichberechtigt nutzen, es gibt keine „Lehrerversion“ der Software. So können auch Studierende ARSnova in der Dozentenrolle für eigene Zwecke einsetzen, zum Beispiel in studentischen Seminaren oder zum Erstellen von eigenen Lernkarteien. „Waren Smartphones und Laptops im Hörsaal bislang ein Fluch für die Lehrenden, können sie mit webbasierten Feedback-Systemen wie ARSnova zum Segen werden“, betont Prof. Dr. Klaus Quibeldey-Cirkel, Leiter des TransMIT-Projektbereichs für mobile Anwendungen. „Anstatt die Studierenden abzulenken, tragen sie zu deren Aktivierung bei, indem das Auditorium zur aktiven Teilnahme angeregt wird. Die Systeme ermöglichen Feedback und Interaktion selbst in Massenveranstaltungen. Wir freuen uns sehr, dass unsere Entwicklungsarbeit der vergangenen Jahre mit dem Medien- und Bildungspreis der fraMediale honoriert wurde.“
ARSnova ist ein universitäres Open-Source-Projekt der TH Mittelhessen, gefördert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Konzeption und Entwicklung sind als Lehr- und Lernobjekt curricular in der Informatikausbildung der THM verankert. Der Quellcode ist frei verfügbar und steht unter der GNU General Public License. arsnova.eu/mobile ist „Software as a Service“. Der Webservice ist ebenfalls frei und kostenlos. Der Support (Corporate Design, Anpassungen, Ferninstallation, Wartung, Updates, Schulung) kann auch vertraglich über die TransMIT Gesellschaft für Technologietransfer mbH abgesichert werden.
Die Medienmesse und Fachtagung fraMediale findet alle anderthalb Jahre an der Frankfurt University of Applied Sciences statt. Sie versteht sich als Brücke zwischen medienpädagogischer Forschung und der Medienbildungspraxis in Schulen und Hochschulen. Ziel ist die sinnvolle und lernförderliche Integration digitaler Medien in Bildungseinrichtungen. Die Veranstaltung richtet sich an Lehrer/innen, Schulleitungen, Hochschullehrer/innen, Medienpädagog/inn/en und weitere Interessierte.
Notiz für die Redaktion
Die TransMIT GmbH erschließt und vermarktet - mit rund 160 Angestellten - im Schnittfeld von Wissenschaft und Wirtschaft professionell die Potenziale von rund 7.000 Wissenschaftlern von mehreren Forschungseinrichtungen in und außerhalb Hessens. Direkt aus den drei Gesellschafterhochschulen der TransMIT GmbH (Justus-Liebig-Universität Gießen, Technische Hochschule Mittelhessen und Philipps-Universität Marburg) bieten derzeit 166 TransMIT-Zentren innovative Technologien und Dienstleistungen aus den Bereichen Biotechnologie/Chemie/Pharmazie, Medizin und medizinische Technologie, Technik/Ingenieurwissenschaften, Kommunikation/Medien/Literatur, Unternehmensführung/Management, Informations- und Kommunikationstechnologie an. Der Geschäftsbereich Patente, Innovations- und Gründerberatung widmet sich der Bewertung (Marktanalyse, Patentrecherche), dem Schutz und der Umsetzung von inter-/ nationalen Innovations- und Wachstumsvorhaben. Das Geschäftssegment IT-Solutions bietet Dienstleistungen rund um den effizienten Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie. Die TransMIT-Akademie führt Weiterbildungsveranstaltungen zu neuen Technologien und Entwicklungen durch. Die TransMIT GmbH hat bei mehreren Rankings im Auftrag verschiedener Bundesministerien jeweils den Platz 1 unter den 21 größeren Technologietransfer-Unternehmen in Deutschland erreicht. Zu den Kunden der TransMIT GmbH zählen namhafte Unternehmen aus den Branchen Pharma/Medizin, Biotechnologie, Chemie, Automobil, Anlagen- und Maschinenbau, Elektrotechnik, Optik, Informationstechnologie, Neue Medien, Telekommunikation sowie Handel und Dienstleistung. Referenzprojekte sind u.a. das Mathematikmuseum zum Anfassen, H-IP-O (Hessische Intellectual Property Organisation), Aktionslinie hessen-teleworking, Aktionslinie hessen-biotech! sowie das Wissenschaftsportal der European Polymer Federation (EPF). Gegründet wurde die TransMIT GmbH 1996 als Gemeinschaftsprojekt der mittelhessischen Hochschulen, Volksbanken und Sparkassen sowie der IHK Gießen-Friedberg. Sie verfügt über Büros an den Standorten Marburg, Gießen, Friedberg, Frankfurt/M. und Nürnberg.
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